Pseudonym – Wann profitieren Sie von einem fingierten Decknamen?
Was ist ein Pseudonym und welche Varianten gibt es?
Ein Pseudonym ist ein fingierter (vorgetäuschter) Name, der den bürgerlichen Namen einer Person verdeckt. Man unterscheidet das offene vom geschlossenen Pseudonym.
Bei einem geschlossenen Pseudonym soll der tatsächliche Name des Autors bzw. der Autorin auf jeden Fall geheim gehalten werden. Hierzu schließt der Autor mit seinem Verlag einen Vertrag über die Geheimhaltung seines Namens ab.
Beim offenen Pseudonym hingegen darf bekannt werden, welcher reale Name hinter dem Pseudonym steckt. Hier geht es häufig darum, dass ein bereits bekannter Autor nicht unter ein und demselben Namen in sehr unterschiedlichen Genres veröffentlichen möchte.
Gute Gründe für die Nutzung eines Pseudonyms
- Ihr realer Name ist sehr lang, schwierig auszusprechen oder klingt zu gewöhnlich? Ein Pseudonym hilf den Lesern, sich den Autorennamen leichter zu merken und ihn spannender klingen zu lassen, was sich auf den Verkauf positiv auswirkt.
- Sie sind nebenberuflich als Autor tätig und wollen dies vor Ihrem Chef und den Kollegen geheim halten, beispielsweise weil Sie hauptberuflich in einem öffentlichen Bereich tätig und bekannt sind.
- Sie schreiben bislang in einem anderen Genre, zum Beispiel Koch- oder Kinderbücher und wollen nun einen Thriller veröffentlichen? Oder statt Liebesromanen ein Sachbuch veröffentlichen? Das kann für Ihre Leser verwirrend oder auch wenig vertrauenserweckend sein. Viele, vor allem bereits bekannte, Autoren greifen in diesem Fall auf ein Pseudonym zurück.
- Autoren, die für verschiedene Verlage schreiben, veröffentlichen häufig bei jedem Verlag unter einem anderen Pseudonym. So wird ein bestimmter Name einem Verlag und in der Regel auch einem Genre eindeutig zugeordnet. Dies ist für das Marketing von Vorteil.
- Bei Liebesromanen und historischen Romanen wird eher erwartet, dass sie eine Frau schreibt, während männliche Autoren bei Fantasy-Literatur punkten. Aus diesem Grund werden gerne Pseudonyme des anderen Geschlechts verwendet, wenn man in einer geschlechtsuntypischen Sparte veröffentlichen will.
- Zudem kann ein Pseudonym von Vorteil sein, wenn Sie in einem Genre schreiben, mit dem man bestimmte Namen in Verbindung bringt. Schreiben Sie beispielsweise eine Familiensaga, die in Indien spielt, würde ein typisch deutscher Name unglaubwürdig wirken bzw. unterschwellig als unpassend wahrgenommen werden.
- Soll Ihr Werk international und in verschiedenen Sprachen angeboten werden, profitieren Sie von einem kosmopolitisch klingenden Pseudonym.
- Sie schreiben Erotik-Romane und wollen nicht, dass man das mit Ihrer realen Person in Verbindung bringt? In diesem Bereich wird die Literatur häufig unter Pseudonymen veröffentlicht.
- Schutz Ihrer Person, wenn Sie als Autor etwas aufdecken – oder wenn Sie in einem Land leben, in dem die freie Meinungsäußerung unerwünscht ist oder gar Repressalien drohen.
Was ist bei der Nutzung eines Pseudonyms zu beachten?
Wer sein Buch bzw. eBook selbst vermarktet und sein Werk unter einem Pseudonym veröffentlicht, sollte bedenken, dass auf Webseiten wie auch in den Büchern bzw. eBooks ein rechtsgültiges Impressum angegeben sein muss. Dabei ist es gleich, ob es sich um Ihre Autoren-Webseite, eine Verkaufsseite wie z. B. Amazon oder um Ihre Autoren-Fanpage, beispielsweise bei Facebook, handelt. Natürlich können Sie sich Webseiten unter Ihrem Pseudonym anlegen, doch die Impressumpflicht verlangt eine reale, zustellungsfähige Anschrift. Geben Sie hier nun Ihre Postanschrift an, so kann man daraus leicht auf Ihren bürgerlichen Namen kommen, was vor allem bei geschlossenen Pseudonymen unerwünscht ist.
Um ein Pseudonym bestmöglich zu schützen sprich die reale Person dahinter geheim zu halten, können Sie auf Firmen zurückgreifen, die eine Impressum-Anschrift zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel die Firma Maildrop24.
Oder Sie bitten einen Freund, der Ihnen vertraut, dessen Adresse im Impressum angeben zu dürfen. Doch dies muss aus Ihrem Impressum ersichtlich werden, beispielsweise mit einer Formulierung, die sinngemäß lautet wie „Diese Internetseite wird betrieben in Vertretung durch: …“ und dann muss dort der Name und die Anschrift der Person stehen, die Sie oder besser gesagt Ihr Pseudonym vertritt. Die rechtlichen Reglungen hierzu sind jedoch nicht eindeutig, innerhalb der Bundesländer verschieden und können sich kurzfristig wieder ändern. Letztlich haftet die Person, die im Impressum steht, für die Seite und eventuelle Fehler, die zu kostspieligen Abmahnungen führen können. Da wir keine Rechtsberatungen geben wollen und dürfen, sind Sie gut beraten, sich rechtsverbindliche Informationen beim Anwalt einzuholen.
Veröffentlichen Sie bei einem Verlag, so unterliegt diesem die Impressumpflicht; doch bei weiteren Seiten wie z. B. den Fan-Seiten, die Sie direkt unter Ihrem Pseudonym betreiben, tritt wieder die oben beschriebene Situation ein.
Nutzen Sie unsere Adresse für Ihr Impressum – Unser Angebot
Wir bieten Ihnen eine Anschrift, zu der Post gesendet werden kann, welche wir dann digitalisiert an Ihre eMail-Adresse weiterleiten. Wir erhalten von Ihnen eine Empfangsbevollmächtigung. So sind Sie für wichtige Schreiben zu erreichen, gesetzlich auf der sicheren Seite und können Ihren echten Namen im Impressum verschweigen.
Sie erhalten eine echte Adresse unter unserem Verlagsnamen (kein Postfach).
Unser Service kostet 99.- Euro zgl Mwst. pro Kalenderjahr für eine unbegrenzte Anzahl von Büchern oder eBooks. Dieser Service gilt nur für Bücher und eBooks, nicht für Social Media Profile oder Autorenwebseiten.
Wenn Sie von unserem Impressums- und Pseudonym-Service Gebrauch machen wollen, senden Sie eine eMail an info@bookdesigns.de
Wie finden Sie einen gut klingenden Namen, der zu Ihrem Genre passt?
Beachten Sie bei der Verwendung eines Pseudonyms, das es diesen Namen möglichst nicht real gibt und vor allem darauf, dass er nicht bereits als Autoren- oder Künstlername genutzt wird oder dem Namen einer bekannten Person entspricht. Vor allem bekanntere Persönlichkeiten verzichten gerne darauf, dass man ihren Namen ‚zweckentfremdet‘ und sich mit ‚fremden Federn schmückt‘. Die fälschliche Angabe von Doktoren-Titeln und dergleichen ist untersagt. Wichtig ist, dass das gewählte Pseudonym Ihrem Genre entspricht und in diesem Vertrauen wie auch Neugierde erweckt.
Wer sich ein Pseudonym zulegen will, kann den Zufallsnamensgenerator auf dieser Seite nutzen. Dieser schlägt Namen vor, abhängig vom ausgewählten Geschlecht und dem Geburtsjahrzehnt des Autors.
Nachteile eines Pseudonyms
Während die Vorteile für ein Pseudonym klar auf der Hand liegen, sind die Nachteile ebenfalls zu bedenken. Wenn Sie unter einem Pseudonym veröffentlichen und Lesungen halten wollen, so kann das zu Irritationen bei Ihren Lesern führen, vor allem, wenn Ihr Pseudonym-Name nicht ihrem tatsächlichen Geschlecht entspricht.
Wie kommt es beim Publikum an, wenn Sie beispielsweise dem männlichen Geschlecht angehören, Ihren Liebesroman jedoch unter einem weiblichen Pseudonym veröffentlicht haben und nun als Mann die Lesung halten?
Hier kann es hilfreich sein, sich einen geschlechtsneutralen Vornamen zuzulegen. Sei es, indem dieser nur aus Initialen besteht oder indem Sie auf einen Vornamen zurückgreifen, den es für beiderlei Geschlecht gibt.
Schwieriger wird es, wenn Sie unter einem geschlossenen Pseudonym schreiben, dass Ihren realen Namen auf jeden Fall geheim halten soll. Betreiben Sie beispielsweise eine Autorenseite im Web oder ein Facebook-Profil unter Ihrem Pseudonym, so können Sie hier wohl kaum ein reales Foto von sich präsentieren und sind auf sog. Avatare angewiesen, also Bilder, die Sie und Ihre Webseiten kennzeichnen, auf denen jedoch keine reale Person abgebildet ist. Da gerade Fans und Facebook-Kontakte alles über ihre Favoriten erfahren wollen, ist hier Phantasie und Kreativität gefragt. Im Falle eines geschlossenen Pseudonyms müssen Sie – sollte Ihr Buch sehr erfolgreich werden – eventuell damit leben, dass Sie als reale Person im Schatten Ihres Pseudonyms stehen.
Bestimmt finden Sie für sich heraus, ob und wann ein Pseudonym bzw. ein Künstlername das richtige für Sie ist!
Seestern
Vielen Dank für Ihre Ausführungen. Ich habe nun schon einige Seiten zum Thema Pseudonym gelesen. Die Gründe, die Sie (und auch viele andere) für die Wahl eines Pseudonyms angeben, sind vielleicht nicht vollständig oder haben Sie einmal in Erwägung gezogen, dass jemand ein Buch über seine eigene, sehr unangenehme Geschichte (Missbrauch) schreiben will und dabei nicht erkannt werden möchte? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, als Autor vollkommen unerkannt zu bleiben? Ein Verlag braucht natürlich eine reelle Person, um einen Vertrag abschließen zu können. Wie viele Menschen werden mich, das heißt meinen wahren Namen, dem Buch zuordnen können?
Lena
Hallo, ich habe ein Buch geschrieben über mich und meine Arbeit! Jetzt arbeite ich auch noch in dem Job und möchte nicht unbedingt das man gleich meinen Namen sieht wenn ich das Buch veröffentliche. Kann ich mir also einen ausdenken, den es noch nicht gibt und im eBook gebe ich im Impressum meinen richtigen an?? Muss ich das Pseudonym schützen lassen? Wie läuft das rechtlich?
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Jo Kurt
Wirklich anonym zu veröffentlichen, ist eine gar nicht so einfache Sache.
Die Sache mit dem Impressum ist da eher Nebensache, da man sein Werk vermutlich eher
auf einem nicht-deutschen Server hostet.
Um dann nicht aufgedeckt zu werden, z.B. weil man Repressalien von z.B. politischer oder
krimineller Seite befürchtet, insbesondere wenn es um schwergewichtigere Interessen geht,
wird man schon beim Upload etc auf Anonymizer wie TOR oder JONDO, am besten in Kombi,
zurückgreifen müssen